Zahnbürste gut - alles gut?
Einfach die richtige Zahnbürste kaufen - und schon ist die Mundhygiene perfekt? So oder ähnlich suggeriert es oft die Werbung, nur leider funktioniert das nicht ganz so einfach. Natürlich sollte eine gute Zahnbürste gewisse Mindestanforderungen erfüllen, aber in erster Linie kommt es darauf an, damit richtig und regelmäßig zu putzen - und sich rechtzeitig wieder von ihr zu trennen.Nur allzu oft präsentiert sich in einem schmucken Bad, das vor Sauberkeit funkelt, etwa in Augenhöhe eine Miniaturausgabe von Omas altem Schrubber. Die gebogenen, vergilbten Borsten machen einen traurigen Eindruck inmitten all der Makellosigkeit. Was aber vordergründig lediglich ein Problem für die Ästhetik im Bad zu sein scheint, ist in erster Linie ein Jammer für die Zähne. Denn die verbogenen Borsten können kaum noch reinigen - und was sich an den Borsten angelagert hat, lässt sich bestenfalls erahnen.
In einem solchen Fall hilft nur eines: eine neue Bürste muss her, schnellstens. Beim Kauf ist nicht allzu viel zu beachten. Sie sollte lediglich nicht zu groß sein, um auch die hinteren Backenzähne und die Zahninnenflächen zu erreichen, und abgerundete, eher weiche Borsten haben. Naturborsten sind weniger geeignet, denn sie bieten zahlreiche Schlupfwinkel für Bakterien. Was es sonst noch so an Extras gibt, etwa Knubbel jeder Art, Schwingarme, Stoßdämpfer und vielleicht auch bald einen Taschenrechner im Griff, das sind Werbegags, die wenig oder nichts mit der Funktion zu tun haben.
Wem die Handarbeit zu mühsam ist, der kann getrost zur „Elektrischen“ greifen, denn bei richtiger Verwendung wird damit der gleiche Effekt erzielt. Die Preise hierfür liegen allerdings zum Teil wesentlich höher. Während der mittlere Preis für eine normale Zahnbürste bei etwa 2 bis 3 Euro liegt und keine Folgekosten entstehen, fallen hier erst einmal Anschaffungskosten an. Die Bürstenköpfe, die ebenso häufig gewechselt werden müssen wie normale Zahnbürsten, nämlich spätestens alle zwei Monate, sind zudem mit etwa drei bis fünf Euro teurer als diese.
Besitzen wir nun so ein gutes Stück, dann ist es nach dem Putzen gründlich abzuspülen und mit den Borsten nach oben aufzustellen. Allerdings werden auch bei sorgfältiger Behandlung immer etliche der (normalen) Mundbakterien daran kleben bleiben und sich vermehren. Da hilft nur der regelmäßige Wechsel, der sich übrigens auch nach überstandenen Infektionen im Mund-Rachen-Bereich empfiehlt.
Das Wichtigste aber ist und bleibt das Putzen selbst, denn erst dadurch wird die kariesverursachende Plaque entfernt. Mit der richtigen Putztechnik natürlich - und am besten mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta.
© Arbeitskreis Jugendzahnpflege Kreis Groß-Gerau